Manuelle Therapie/OMT


Die Manuelle Therapie 
ist eine geschützte physiotherapeutische Behandlungsform.

Die Kosten werden, sofern sie mittels einer Heilmittelverordnung vom Arzt rezeptiert wurden, durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. 

Die Menge der verordneten Therapien richtet sich bei den gesetzlichen Krankenkassen nach der Diagnose und dem bundeseinheitlichen Heilmittelkatalog von 2004, der die Behandlungsmenge festsetzt.
Die Ausbildung zum Manualtherapeuten umfasst eine mindestens 260 stündige Fortbildung, die in den meisten zugelassenen Fortbildungseinrichtungen weit über diese Mindeststundenzahl hinausgeht. In der Regel umfasst diese ca. 400 Stunden mit einer zusätzlichen Abschlussprüfung. Diese Zusatzqualifikation berechtigt den Physiotherapeuten/Masseur zur Abrechnung der Heilmittelposition „Manuelle Therapie“.

 

"OMT" - Orthopädisch Manuelle/Manipulative Therapie
Seit Mitte der 2000er Jahre gibt es in Deutschland für fertig ausgebildeten Physiotherapeuten die Möglichkeit die Qualifikation "OMT" zu erwerben.
Diese auf die normale (ca 2,5jährige) manualtherapeutische Ausbildung aufbauende Zusatzqualifikation wird in Deutschland vom Dachverband DFAMT (Deutsche Föderative Arbeitsgemeinschaft für Manuelle Therapie, www.dfamt.com) angeboten und dauert dann insgesamt etwa fünf Jahre!
Der DFAMT angehörig sind vier OMT-Schulen, die in Deutschland Therapeuten ausbilden und zertifizieren.

International wird diese Ausbildung von der IFOMPT (International Federation of Manipulative Physiotherapists) standardisiert. Zu den nationalen Schulen zählen die DVMT, die AGMT, die DFOMT und die DGOMT. (www.dvmt.org, www.ag-manuelle-therapie.de, www.dfomt.org, www.dgomt.de).
Diese evidenzbasierte Ausbildung umfasst eine mindestens 660-stündige Ausbildung, die in der Regel weit mehr als 1000 Stunden umfasst und wird zusätzlich ab dem Wintersemester 2013 an der FH Osnabrück als Masterstudiengang angeboten. Der Abschluss erfolgt als MSc. = Master of Science.

 

Trotz dieser weiterführenden Qualifikation erhält ein OMT-Therapeut nach fünf Jahren Zusatzausbildung, die gleiche Vergütung wie ein Manualtherapeut nach der 2,5 jährigen Zertifikatsausbildung.
Dies führt dazu, dass viele OMT-Therapeuten ausschließlich in privaten Praxen tätig sind und die Kassenzulassung für gesetzliche Versicherungen zurückgeben.

Der Grund liegt dabei in den wenigsten Fällen bei dem geringeren Verdienst, sondern auch darin, dass durch den Heilmittelkatalog die Behandlungsmenge, die Behandlungszeit und Dauer, sowie die Folgebehandlungsintervalle festgelegt sind und die therapeutische Freiheit, individuell für und mit dem Patienten zu entscheiden, nicht mehr möglich ist.

Einen interessantes Interview dazu führte die Vorsitzende des ZVK mit Marisa Hofmann, 2013. Hier der Link dazu, sollte dieser nicht mehr funktionieren, bitte das PDF herunterladen. 

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Interview mit Marisa Hofmann, 2013
Vorstand vor Ort.pdf
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